SPD Bad Mergentheim

 

Opfern ein Stück weit die Ehre zurückgeben

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Kranzniederlegung und Schweigeminute zu Ehren der Opfer

Bad Mergentheim. Nur die Pflege von Toleranz und die Achtung der Menschenwürde aller Menschen schützen vor einer Wiederholung der nationalsozialistischen Verbrechen. Das betonte Oberbürgermeister Udo Glatthaar am Auschwitz-Gedenktag. Die Gedenkstunde für die jüdischen Opfer des Nazi-Terrors in Bad Mergentheim und seinen Ortsteilen fand am Mahnmal im äußeren Schlosshof teil. Veranstalter war der SPD-Ortsverband der Kurstadt, gekommen waren aber auch Vertreter der anderen Gemeinderatsfraktionen, der Stadtverwaltung und der Bürgerschaft, insgesamt rund 40 Personen.

Aufgrund einer "brutalen Ideologie äußerster Menschenverachtung" seien im Dritten Reich Mitbürger vertrieben oder sogar ermordet worden. Das betonte Klaus-Dieter Brunotte im Namen der SPD-Fraktion im Stadtrat und des SPD-Ortsverbands und verwies darauf, dass kaum einer der Mergentheimer, die nach Auschwitz deportiert worden seien, "diese Mörderhölle überlebt hat". Durch das Gedenken am 68. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch Truppen der Roten Armee wolle man den Opfern "ein Stück weit die geraubte Ehre zurückgeben und ein Zeichen setzen gegen das Vergessen". Derartiges dürfe in Deutschland nie wieder geschehen.

Allen Opfern des Holocaust gebühre das Gedenken, ergänzte der Oberbürgermeister. Sinti und Roma seien auch aus Bad Mergentheim verschleppt und in Auschwitz ermordet worden. Die Lehre aus diesem grauenvollen Geschichtsabschnitt könne nur sein, dass "alle demokratischen Parteien sich um einen großen gemeinsamen Nennen einer Gesellschaft bemühen, damit tolerantes Klima weiter wächst". Hätten nämlich die Parten damals zusammengehalten, hätte die Machtergreifung Hitlers wohl nicht funktioniert. Demokratische Spielregeln müssten, so Udo Glatthaar, müssten ganz selbstverständlich in Politik und Erziehung eingehalten werden. Deutschland müsse "offen sein für die Nöte der Welt, vor Ort Unterstützung leisten und Menschen aufnehmen, die in Not sind".

Auschwitz, zuerst ein Lager für die polnischen Intellektuellen, sei zum Begriff für die Vernichtung, die Ermordung der Juden durch die Nationalsozialisten geworden. Das stellte der Markelsheimer Historiker Hartwig Behr fest, einer der besten Kenner der Geschichte der jüdischen Bevölkerung in der Region. Doch seien auch andere Menschen dort getötet worden - "den Nazis Missliebige, sie nannten es Minderwertige".

Erinnern müsse man dabei etwa an die Kinder, die aus der St.-Josefs-Pflege in Mulfingen nach Auschwitz gebracht worden seien, weil sie Sinti oder Roma waren, oder an die Kranken und Behinderten, die zum Beispiel aus der Anstalt Weinsberg nach Grafeneck auf der Schwäbischen Alb gebracht und dort umgebracht worden seien.

Das Denkmal im äußeren Schloss gedenke der 96 ermordeten Juden, die nach 1933 mindestens ein Jahr lang in Bad Mergentheim oder in einer der Teilgemeinden gelebt hätten. Am Beispiel einer dieser Ermordeten, Jenny Mildenberg, stellte Hartwig Behr den Anwesenden die ganze Brutalität dieses Geschehens beispielhaft dar, das "einen zivilisatorischen Bruch in Deutschland, in Europa bedeutete". Für die Hinterbliebenen sei es wichtig zu wissen, dass die Namen jetzt seit auf diesem Denkmal würdig in Erinnerung behalten würden. Alle aber, sollten "auch zukünftig Jenny Mildenberg und aller anderen auf diesem Denkmal gedenken - und nicht nur dieser Opfer, sondern aller Opfer eines menschenverachtenden politischen Systems, seien es die ersten Opfer, die Sozialisten, seien es die Kranken, seien es die, die nicht von ihrem Glauben lassen wollten, oder die ermordeten Juden, die wir an diesem Ort ehren".

Mit einer Kranzniederlegung durch den SPD-Ortsverbandsvorsitzenden Frederick Wunderle und Klaus-Dieter Brunotte endete die Gedenkstunde.

© Peter Keßler, 29.01.2013

 

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