SPD Bad Mergentheim

 

Erhard Eppler in Neunkirchen

Veröffentlicht in Veranstaltungen

Einen prominenten, hochkarätigen und ebenso interessanten Gast präsentierte die SPD Main-Tauber am Mittwochabend im Dorfgemeinschaftshaus Neunkirchen im Vorfeld zur Landtagswahl am 27. März. Erhard Eppler äußerte sich bei einem Vortrag und einer Diskussion mit dem SPD- Landtags- Kandidaten Joachim Thees zum Thema "In was für einer Demokratie wollen wir leben?".

"Ich freue mich, mit Erhard Eppler einen Gast begrüßen zu können, den ich schon in meiner Jugend bewundert habe", sagte Thees zum Auftakt der Veranstaltung. Der 1926 in Ulm geborene und heute in Schwäbisch Hall lebende Eppler gilt weithin als politisches Urgestein, der viele bedeutende Stationen und Ämter durchlaufen hat. . . . .

Unter anderem begründete er 1952 mit Gustav Heinemann die Gesamtdeutsche Volkspartei, bereits 1956 wandte er sich der SPD zu. Bundestagsabgeordneter, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, SPD- Parteivorstands- und - Präsidiumsmitglied, SPD- Landesvorsitzender in Baden- Württemberg, Leiter der SPD- Grundwertekommission waren wichtigste Stationen bis zu seinem Abschied von allen politischen Ämtern 1991.

Darüber hinaus engagierte sich Eppler langjährig in hochrangigen Ämtern der Deutschen Evangelischen Kirche, unter anderem als Kirchentagspräsident. Der Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes hat zudem zahlreiche Schriften publiziert. "Ich hätte gerne Stefan Mappus in seiner neuen Rolle gesehen, die er ein Leben lang noch nicht gespielt hat - die des reuigen Sünders", spielte Eppler auf das am selben Abend stattfindende TV- Duell zwischen dem amtierenden Ministerpräsidenten und seinem Gegenkandidaten Nils Schmid sowie auf den plötzlichen Kurswechsel bei Mappus' Haltung zur Atompolitik süffisant an. Für Eppler als ist sie reine Wahltaktik. Solche rein wahltaktischen und wenig sachorientierten Überlegungen würden der Demokratie schaden, lautete ein Fazit Epplers.

Er selber sei zwar trotz zunehmenden Alters nicht so weise geworden, sich nicht immer wieder über Dinge zu ärgern, aber habe doch bei vielem eine andere Perspektive gewonnen. "Man wird auch sensibel, wenn das gemeinsam Erreichte doch wieder in Gefahr gerät", meinte Eppler in Anbetracht der früheren Entwicklung Deutschlands zur Demokratie hin und den jetzigen Taktikmanövern der Bundes- und Landesregierung in atomaren Fragen.

Schelte verteilte er jedoch nicht nur an die Politiker, die schuld an der Politikverdrossenheit der Bürger sei, sondern auch an einen Großteil der Medien, die mit ihrem "Gerede von politischen Klassen" ebenfalls zur Schieflage der Demokratie beitragen würden. Dadurch sei bei vielen Menschen der Eindruck entstanden, "die Politiker da oben hängen alle zusammen und bilden eine Oberklasse, die primär erstmal nur an sich denkt". In einer repräsentativen Demokratie sollten vielmehr "Wählende und Gewählte möglichst ähnliche Interessen haben".

"Wer das Plebiszit in Form von Bürgerentscheiden mit der Begründung ablehnt, das Nein sei sicher, will Themen wie Stuttgart 21 bewusst gegen eine stabile demokratische Mehrheit realisieren", betonte Eppler, der sich als deutlicher Befürworter von plebiszitären Entscheidungsformen bei schwierigen und schwerwiegenden Fragestellungen bekannte. Nur so sei die wachsende Kluft zwischen Politik und den Menschen wieder zu schließen.

Eine Studie der Friedrich- Ebert- Stiftung habe gezeigt, dass 75 Prozent der Deutschen der Meinung seien, es gehe in Land und Gesellschaft ungerecht zu, davon wiederum die Hälfte glaube sogar, Politiker wollten diese Ungerechtigkeit nicht ändern. "Wenn sich eine solche Resignation, die in keiner Weise in eine Demokratie passt, breitmacht, wird es zusätzlich kritisch".

Zum Thema "Atomenergie", das durch die dramatischen Ereignisse in Japan eine brisante Aktualität erhalten habe, merkte Thees an, dafür eine besondere Sensibilität zu haben. Er sei "gleich ums Eck" des Atommeilers Grafenrheinfeld im Landkreis Schweinfurt aufgewachsen und kenne die Sorgen und Ängste der Bevölkerung. Auch habe er Japan bei Geschäftsreisen kennen gelernt. Durch die hohe Bevölkerungsdichte sei eine Evakuierung der Bewohner schwer oder sogar kaum möglich.

"Der normale Betrieb ist nicht das wesentliche Problem, sondern die Sicherheitslage", meinte er bezüglich der AKW- Frage in Deutschland. Eppler erinnerte an das Risiko etwa eines Terroranschlages. Insbesondere sei nach wie vor eine dauerhaft und nachhaltig sichere Endlagerung atomaren Restmülls nicht zu klären. Übereinstimmend mit Eppler halte auch er den plötzlichen Kurswechsel von Mappus und anderen konservativen Politikern für eine Wahlkampftaktik. "Wer Zickzack fährt, bei dem bleibt es nicht beim Zick. Nach der Wahl kommt wieder das Zack", prognostizierte Eppler.

 

Kalenderblock-Block-Heute

Alle Termine öffnen.

11.12.2023, 19:00 Uhr Digitalisierung und Schule - ein Widerspruch?
Die Veranstaltung wird auch live über Instagram  übertragen: https://instagram. …

Alle Termine

 

Darum SPD!

 

WebSozis

07.12.2023 20:56 ORDENTLICHER BUNDESPARTEITAG
Wir wollen, dass Deutschland ein starkes, gerechtes Land ist, das den klimaneutralen Umbau meistert. Deshalb legen wir auf unserem Bundesparteitag einen Plan für die Modernisierung unseres Landes vor. Gemeinsam packen wir es an! Wir freuen uns, wenn Du dabei bist. Vor Ort oder im Livestream. https://parteitag.spd.de/

05.12.2023 20:49 Oliver Kaczmarek zu Pisa-Studie
Pisa-Ergebnisse sind äußerst besorgniserregend Heute wurde die Pisa-Studie unter den OECD-Ländern veröffentlicht. Deutschland liegt zwar auch für das Jahr 2022 im OECD-Mittel, die Grundkompetenzen von Schülerinnen und Schülern haben aber deutlich abgenommen. „Die anhaltende Verschlechterung der PISA-Ergebnisse in Deutschland ist äußerst besorgniserregend. Die Studie macht deutlich, dass die Ursachen insbesondere in den hohen sozialen Ungleichheiten… Oliver Kaczmarek zu Pisa-Studie weiterlesen

12.11.2023 15:05 Scheer / Hümpfer / Rimkus zur EnWG-Novelle
EnWG-Novelle: Meilenstein der Energiewende Der Bundestag verabschiedete am 10.11.23 die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG). Damit werden die Erneuerbaren Energien weiter gestärkt und der Aufbau eines Wasserstoff-Leitungsnetzes angegangen. Für die SPD-Fraktion im Bundestag ist die Novelle ein Meilenstein der Energiewende. Nina Scheer, klima- und energiepolitische Sprecherin:„Die heute verabschiedete Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes enthält einschneidende Maßgaben für die… Scheer / Hümpfer / Rimkus zur EnWG-Novelle weiterlesen

02.11.2023 18:34 Dirk Wiese zum Verbot der Terrororganisation Hamas und des internationalen Netzwerks Samidoun
Antisemitismus bekämpft man mit konsequentem Handeln Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat die angekündigten Betätigungsverbote für die Terrororganisation Hamas und die Vereinigung ‘Samidoun’ erlassen. SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese sieht darin ein starkes Signal. „Vereine und Organisationen, die den Staat Israel auslöschen wollen oder deren Programmatik antisemitisch ist, haben kein Existenzrecht in Deutschland. Ich begrüße ausdrücklich, dass Bundesinnenministerin Nancy… Dirk Wiese zum Verbot der Terrororganisation Hamas und des internationalen Netzwerks Samidoun weiterlesen

02.11.2023 09:24 Schmidt/Wiese zu den Kabinettsbeschlüssen erleichterter Zugang zum Arbeitsmarkt und Schleusungen
Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern, Schleusungen wirksam bekämpfen Das Kabinett hat heute zentrale Maßnahmen für eine erleichterte Arbeitsaufnahme von Geflüchteten beschlossen und somit den Grundstein für eine erfolgreiche und nachhaltige Integrationspolitik gelegt. Gleichzeitig wird künftig härter gegen Schleusungskriminalität vorgegangen. Dagmar Schmidt, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion: „Die beste Integrationsmaßnahme ist die Integration in den Arbeitsmarkt. Viele Menschen,… Schmidt/Wiese zu den Kabinettsbeschlüssen erleichterter Zugang zum Arbeitsmarkt und Schleusungen weiterlesen

Ein Service von info.websozis.de

 

Counter

Besucher:309919
Heute:22
Online:1